Umsetzung

Die Umsetzung analoger Texte in einen Multimediakurs erfordert die systematische Abstimmung der Lernziele mit den angebotenen Interaktionen.

Zu den Lerneinheiten

Der interaktive Zeitstrahl illustriert unsere Zeitplanung innerhalb der Projektlaufzeit. Der tatsächliche Umsetzungsprozess einer Lerneinheit folgt methodisch-didaktischen Erwägungen.

Das übergeordnete Lernziel unserer Kurse besteht darin, Studierende die Erfahrung literaturhistoriographischer Arbeit am literaturgeschichtlichen Material selbst nachvollziehen zu lassen. Indem Studierende mit einer überschaubaren, aber fordernden Vorauswahl von Texten konfrontiert werden, erarbeiten sie sich systematisch ein Ordnungsschema der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Diese Orientierung ist gerade für Studierende des Lehramtes von zentraler Bedeutung für den späteren Literaturunterricht. Die individuellen Lernziele unterscheiden sich durch den individuellen thematischen Zuschnitt eines Kurses.

Den Studierenden werden somit Methoden und Praktiken für die Erarbeitung eines exemplarischen Orientierungswissens zur deutschsprachigen Literaturgeschichte vermittelt. Sie lernen dabei zentrale Problemfelder literarhistorischer Forschung (Historizität, Epochen und Epochenumbrüche, literarische Evolution usw.) kennen, indem sie exemplarisch im Spannungsfeld von kanonischen und nicht kanonischen Texten arbeiten.

Die Umsetzung der Kurse

Für die Umsetzung der Kurse wurden neben einer Verständigung über die zu erreichenden Lernziele verschiedene Zugriffsweisen auf Literaturgeschichte gewählt. Anhand derer lassen sich die vorhandene Materialmenge strukturieren und ordnen. Auf Basis dieser thematischen Wahl haben wir gemeinsam Texte ausgewählt, die aus unserer Perspektive eine literaturgeschichtliche Relevanz aufweisen. Diese Relevanz kann unterschiedlich begründet werden und muss nicht auf der Kanonizität des jeweiligen Textes fußen. Gleichwohl haben wir aufgrund der gebotenen Beschränkungen innerhalb eines Kurses zumindest ein Teilbild des gängigen Kanons abzubilden. Parallel dazu haben wir die multimediale und kooperative Aufbereitung der Materialien mitgedacht: Alle Texte sollen primär von studentischen Kleingruppen bearbeitet werden, je nach Szenario allerdings auch im Einzelstudium gewinnbringend studiert werden können. Alle Kurse werden daher für die Erschließung durch Lektüreleitfragen, Diskussionsfragen und Schreibaufgaben sowie Podcasts, Videosequenzen und interaktive Inhalte, die wir mit der Software H5P erstellt haben, ergänzt.

Die Kursmaterialien

Die Kursmaterialien sind modular zusammengestellt und können je nach Nutzungsszenarien erweitert, kombiniert oder auch im Umfang reduziert werden. Jedes Element des entwickelten Moduls eignet sich zur Selbstlernphase im Umfang eines literaturgeschichtlichen Seminars im Rahmen der germanistischen Studiengänge in den Lehrämtern Haupt-, Real- und Gesamtschule und Gymnasien sowie in fachwissenschaftlichen Studiengängen der Germanistik und den Literaturwissenschaften. Das Modul kann auch als Ganzes in die Studiengänge eingebaut werden.

Textauswahl

  1. Auswahl des Expert:innenteams
  2. Brainstorming: (Virtuelle) Treffen zur Themen- und Methodenfindung des Lektürekurses: Themen- und Methodenfindung, Festlegung der Lernziele und -gegenstände.
  3. Ggf. Recherchephase der Beteiligten.
  4. Themenauswahl, Diskussionen über den genauen literaturhistorischen Zugriff, etwa die Frage nach einer gattungsgeschichtlichen oder eher problemgeschichtlichen Perspektive auf das Material
  5. Auswahl der Kurslektüre und Bildung von Kompetenzteams für die Erschließung der Texte und Kontexte

Erarbeitungsphase

  1. Aufarbeitung von Forschungsliteratur
  2. Erarbeitung von Lektüreleitfragen
  3. Erarbeitung von Schreib- und Diskussionsaufgaben
  4. Vorauswahl von Medieninhalten und konzeptionelle Vorbesprechungen der geplanten Interaktionen
  5. Konzeptvorschläge zu interaktiven Inhalte

Umsetzung

  1. Angleichung der Konzeptvorschläge
  2. Weitere Bedarfsanalyse und eventuelle Angleichung
  3. Beginn der Medienproduktion
  4. Umsetzung des Kurses und der Inhalte in Moodle
  5. Redaktion der Medieninhalte und der Kurselemente
  6. Feedbackphase
  7. Finale Überarbeitung

Einsatz und Evaluation

  1. Die Kurse werden über ein Semester hinweg eingesetzt.
  2. Zu Beginn und zum Ende des Semesters wird eine Evaluation durchgeführt.
  3. Die Ergebnisse der Evaluation werden für eine Überarbeitung des Kurses genutzt.
  4. Die Erkenntnisse der Evaluationsgruppen fließen in weitere Erstellungs- und Überarbeitungsphasen ein.