Kurse

Unsere OER-Kurse und Materialien sind nach Zeiträumen aufgeteilt. Klicken Sie auf eine der Kacheln, um zu sehen, welche Kurse wir anbieten bzw. planen.

Lehren: Digitale Möglichkeiten nutzen

Digitale Lehre wird im Alltag von Lehrenden an Hochschulen und Universitäten zunehmend relevanter. Mit dem Projekt LiGeDi (Literaturgeschichten erarbeiten — Gemeinsam im Digitalen) reagieren wir auf die mit dieser Entwicklung zusammenhängenden neuen Bedarfe und Herausforderungen, indem wir Lehrenden und Lernenden digitale Inhalte auf akademischem Niveau zur Anwendung in universitären Kontexten zur Verfügung stellen. Unsere Zielgruppe sind Studierende des 2.-4. Semesters und ihre Lehrenden.

In den Kursen sind digital aufbereitete Lektüreeinheiten in vier Zeitabschnitten geplant:

  • 1100-1600
  • 1600-1800
  • 1800-1900
  • 1900-2000

Statt sich an der gängigen Epocheneinteilungen zu orientieren, sollen Studierende mithilfe unserer Kurse eigene Ordnungsmuster erstellen, um gängige Vorstellungen hinterfragen zu können. Für die einzelnen Kurse wurden verschiedene Fokusse gewählt, mit denen wir in der Gesamtschau einen breiten Überblick über ausgewählte Methoden und thematische Zugriffsweisen auf die deutschsprachige Literaturgeschichte geben.

Mit diesen beiden Grundsatzentscheidungen wollen wir die Pluralität und Polyphonie von Literaturgeschichte sichtbar machen. Einige theoretische Überlegungen dazu finden Sie unter dem Reiter Wozu Literaturgeschichte?

 

Lernen: Ortsunabhängiges Studieren mit flexiblem Zeitmanagement

Die Kurse ermöglichen und fördern ein selbstgesteuertes Lernen: Lernende können sich die Zeit für Ihre Studien frei einteilen. Der digitale Raum bietet darüber hinaus die Möglichkeit, von jedem Standort und weltweit auf unsere Inhalte zuzugreifen. Der Austausch in studentischen Arbeitsgruppen ist in Präsenz und online möglich, die Inhalte eignen sich aber durchgehend zum asynchronen Lernen.

Die Studierenden werden bei der Lektüre und Bearbeitung der Inhalte in den Kursen angeleitet und schrittweise durch das ausgewählte historische Material geführt. Unterstützt werden sie dabei durch interaktive Lerninhalte, Videos und Podcasts, die von fachwissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der Universitäten konzipiert und professionell produziert wurden. Die Materialien wurden so erstellt, dass sie sich gegenseitig ergänzen und erweitern: Insbesondere die Podcasts und Videos enthalten Informationen und eröffnen weitergehende Perspektiven, die aus arbeitsökonomischen Gründen keinen Eingang in die konkreten Lektüreeinheiten finden konnten. Sie sollen als Anreize zur weiteren Beschäftigung mit literaturgeschichtlichen Materialien dienen.

 

Über die Kurse

Unsere literaturgeschichtlichen Kurse funktionieren unabhängig voneinander. Wir haben von Beginn an den Anspruch aufgegeben, mit unseren Kursen die von uns gesetzten Zeiträume mit den von der Literaturgeschichte bisher als repräsentativ gesetzten Werken abzudecken. LiGeDi bietet in diesem Sinne keine inventarisierende Literaturgeschichte, sondern zeigt seinen Nutzer:innen unterschiedliche Wege durch das sehr weite Feld der literaturgeschichtlichen Überlieferung. Einige Gegenden werden gar nicht gestreift, andere nur an ihrer Peripherie, wieder andere folgen ganz zentralen Routen. Manche Wege kreuzen sich, manche laufen parallel zueinander. Wenn Literaturgeschichten die topographischen Karten des literaturhistorischen Geländes sind, dann sind unsere Nutzer:innen junge Kartographen, die versuchen, im Wechsel zwischen konkreter Landschaft und ihrer Abstraktion, die erste Skizze einer Übersicht zu entwerfen. LiGeDi bezeichnet, um im Bild zu bleiben, jene Triangulationspunkte, von denen aus Generalisierungen der Unzahl von Originaldaten aus der literaturgeschichtlichen Überlieferung möglich werden, die aber immer auch ganz anders dargestellt werden könnten. Andere Repräsentationsformen könnten andere Perspektiven eröffnen. Karte und Gebiet verhalten sich in etwa wie Literaturgeschichte und Textlandschaften.

 

Kurse 1100-1600

Liebe, Höfische Kultur und Herrschaft (KoLidi-Kurs). Der Lektürekurs zu narrativen Großformen von 1100 bis 1600 lädt dazu ein, die zeitlosen Themen von Liebe, Konflikt und Macht neu zu entdecken: Zum einen in der Fremdheit einer historisch weit zurückliegenden Kultur und zum anderen in der Verfremdung durch Literatur. In den drei im Zentrum stehenden Texten – Konrad Flecks „Flore und Blanscheflur“, Rudolfs von Ems „Willehalm von Orlens“ und Veit Warbecks „Magelone“ – werden die genannten Themenkomplexe auf ganz unterschiedliche Weisen entfaltet.

Der Kurs Religiöse Literatur des Mittelalters. Heiligkeit – Körper – Imagination gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Formen und Medien der Heilsvermittlung. Der Schwerpunkt liegt nicht auf einer bestimmten Gattung, sondern vielmehr auf drei thematischen Komplexen: 1) Passion und Auferstehung, 2) Heiligkeit und Geschlecht und 3) Tod und die Kunst des Sterbens. Dadurch werden den Studierenden religiöse Themen einer uns fremden Kultur nähergebracht.

 

Kurse 1600-1800

Dramaturgie der Geschlechter: Heldinnen der Komödie und Trauerspiele 1600-1800. Der Kurs legt einen dramengeschichtlichen Fokus auf die zahlreichen weiblichen Hauptfiguren in Komödien und Trauerspielen des Zeitraums 1600-1800. Dabei wird insbesondere das Zusammenwirken von Geschlecht und Affektzuschreibung thematisiert.

 

Kurse 1800-1900

Innerhalb dieses Zeitraums finden Sie zwei Kurse mit jeweils unterschiedlichen literaturgeschichtlichen Zugängen.

Der Kurs Transformationen der dramatischen Form in den politischen, sozialen und moralischen Wandlungsdynamiken im langen 19. Jahrhundert (KoLidi-Kurs) folgt einem gattungshistorischen Wandlungsprozess. Das lange 19. Jahrhundert wird als ein Zeitraum des sich beschleunigenden Wandels ästhetischer und dramaturgischer Praktiken im Kontext der sozialen und politischen Umwälzungen in den Blick genommen.

Work in Progress:

Die Ausdifferenzierung narrativer Formen unter dem Einfluss sozialer und medialer Umbrüche im „langen 19. Jahrhundert“. Der zweite Kurs nimmt die Erzählprosa im 19. Jahrhundert in den Blick. Formen des Erzählens werden in ihren medientechnischen Entstehungskontexen beleuchten. Es findet eine Konzentration auf kürzere Prosaformen statt, die in unterschiedlichen seriellen Formaten erschienen sind.

 

Kurse 1900-2000

Work in Progress:

Der geplante Kurs Medien des Erzählens. Die Ausdifferenzierung narrativer Formen in den Publikationsmedien des 19. Jahrhunderts wird sich vorrangig mit Erzählprosa aus dem 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart auseinandersetzen und dabei den Fokus auf „Historisches Erzählen“ legen. Zentral berücksichtigt wird die Tendenz zu metafiktionalen und selbstreferentiellen Schreibweisen jener Literatur.