Theoretische Grundlagen
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Hören Sie sich den folgenden Podcast an, der das Thema des Kurses „Dramaturgie der Geschlechter“ vertieft, indem er einen Ein- und Überblick über das Verhältnis von Drama und Geschlecht im Allgemeinen und mit spezifischem Bezug auf den Zeitraum und die Inhalte des Kurses gibt:
Informieren Sie sich nun in den folgenden Course Presentations über die Geschichte sowie grundlegende Theorien und Begriffe des Feminismus, der Feministischen Literaturwissenschaft sowie der Gender Studies.
Im folgenden Podcast erhalten Sie zentrale Auskünfte über die Variationen innerhalb der Geschlechterordnungen zwischen der Frühaufklärung und dem ausgehenden 18. Jahrhundert:
Hören Sie nun, wie sich die Verbindungen zwischen Geschlechterverhältnissen, Patriarchalismus und Familie im 17. und 18. Jahrhundert gestalten. Sie sind insbesondere für die bürgerlichen Trauerspiele, die Sie im Kursus behandeln werden, von Bedeutung.
Der folgende Podcast gibt Ihnen nähere Informationen dazu:
Die Lehre von den Affekten hat ihre Ursprünge in der Antike und so auch großen Anteil an der Rhetorik, wie sie etwa Aristoteles in einem seiner Hauptwerke, der „Rhetorik“, zur Darstellung bringt. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bildete die Rhetorik die Grundlage für Literatur und Poetik, bis sich ihr Stellenwert im Laufe des Jahrhunderts veränderte – und damit auch das Interesse an den Affekten.
Prof. Dr. Dietmar Till von der Universität Tübingen gibt Ihnen an dieser Stelle in Form eines interaktiven Videos einen allgemeinen Einblick in die Rhetorik.
Die im Video vermittelten Inhalte können Sie mithilfe der integrierten Aufgaben überprüfen und einüben.
Grundlagen der Rhetorik
Bearbeiten Sie das Video mithilfe von Cornell Notes. Eine Vorlage finden Sie in dieser Datei.
Weitere grundlegende Informationen zu Cornell Notes erhalten Sie im nachfolgenden Video:
Die drei aristotelischen Überzeugungsmittel
Affekte sind in der Rhetorik keine spontanen Emotionsäußerungen, sondern sie werden rhetorisch kalkuliert: Sie gehen auf eine strategische Operation zurück.
Im zweiten Teil seines Videos geht Prof. Dietmar Till auf diesen Aspekt näher ein, wendet sich also stärker der Pathos-Rubrik zu.
Die im Video vermittelten Inhalte können Sie mithilfe der integrierten Aufgaben überprüfen und einüben.
Affekte in der Rhetorik
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Weitere grundlegende Informationen zu Cornell Notes erhalten Sie im nachfolgenden Video:
Die Poetik des Aristoteles – Ein knapper Vorlauf zur Erinnerung
Der wesentliche antike Referenztext für die europäische Dramenkonzeption ist seit ihrer ‚Wiederentdeckung‘ im 14. Jahrhundert die „Poetik“ des Aristoteles (ca. 384-322 v. Chr.). Von besonderer Bedeutung sind insbesondere folgende Aspekte der Aristotelischen Poetik:
- seine Affekten- und Katharsislehre,
- die Lehre von den drei Einheiten Handlung, Zeit und Ort,
- das Figurenpersonal bzw. die daraus abgeleitete Standesregel,
- die für das geforderte „aptum“ (Angemessenheit) einzuhaltende Stilhöhe (das „genus grande/sublime“ im System der „genera dicendi“) sowie
- die damit verbundene Ausdifferenzierung der dramatischen Gattungen.
Hören Sie sich den folgenden Podcast an, um einen ersten Einblick in das Verständnis der aristotelischen „Poetik“ sowie ihrer europäischen Rezeption zu erhalten.
Im Barockzeitalter bildete sich zum ersten Mal in Deutschland ein Berufsschauspielstand im Sinne eines professionellen Theaters heraus. Dieser besteht bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts aus rein männlichen Schauspielern. Auch Regelwerke für das professionelle Schauspiel werden erstmals im 18. Jahrhundert in deutscher Sprache verfasst.
Im folgenden Podcast erhalten Sie einen Überblick über den theatralen Wandel am Beispiel schauspielerischer Gestik vom 17. bis 18. Jahrhundert.
Wie aber gestaltet sich das Verhältnis von Dramentext und Aufführungspraxis aus literaturwissenschaftlicher Perspektive? Und welche Rolle spielen Mimik und Gestik bei der Herstellung von Affekten auf der Ebene des Dramentexts und bei dessen Interpretation?
Diesen Fragen geht der folgende Podcast nach:
Gestische Zeichen treten meistens im Zusammenspiel mit Hinweisen auf, die sich aus der Figurenrede (Dialog und Monolog) ergeben. Diese resultiert aus den kommunikativen Wechselverhältnissen der Figuren. Mit Blick auf die Analyse von Affekten sind folgende Merkmale der Figurenrede von Bedeutung: „Redeziele, Wahrnehmungssituation, Verständnisumstände, Partnerbeziehung“ (Asmuth 2004, 62-69).
Zudem gibt es Stücke, wie beispielsweise Johann Elias Schlegels Lustspiel „Die stumme Schönheit“, die nahezu ganz ohne Nebentext auskommen. Hier muss das Affektgeschehen vollständig aus den linguistischen Zeichen der Figurenrede heraus gedeutet werden.
Ähnlich verhält es sich auch beim rationalistischen Drama der Frühaufklärung wie beispielsweise Luise Adelgunde Gottscheds „Pietisterey im Fischbein-Rocke“, ein Stück, das lediglich über einen stark reduzierten Nebentext verfügt. Hier gibt allerdings bereits das Personenverzeichnis Hinweise auf tugendhafte Vorzüge oder affektive Verfehlungen der Figuren. Die relevanten Inhalte werden sodann rhetorisch vermittelt.
Lesen Sie nun den Textauszug aus Anja Schonlaus Studie „Emotionen im Dramentext“ (S. 43-53), um sich die verschiedenen Möglichkeiten linguistischer Repräsentationen von Affekten und Emotionen zu verdeutlichen.
Für die Konstitution der Gesamtbedeutung der Affekte von Figuren ist eine Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen zwischen gestischen und linguistischen Zeichen zentral, sofern im jeweiligen Dramentext beide informationsgebenden Kanäle vorhanden sind.
Die Einzeldialog- oder Einzelszenenanalyse kann dabei produktiv für eine übergeordnete Analyse des jeweiligen Dramas genutzt werden, indem die Intensität, Art und Dauer von Affekten in der Gesamtschau betrachtet werden. Auf dem Weg zu einer solchen übergeordneten Dramenanalyse können Sie sich von den folgenden Fragen leiten lassen:
- In welchem Verhältnis steht der Aufbau der Handlungsstruktur zur Darstellung der Affekte?
- Welche Affekte dominieren wann den Aufbau des Dramas?
- Wie lange dominiert ein Affekt oder ein Affektkomplex das Drama? Wann finden Wechsel statt und was haben diese innerhalb des Dramas für eine Funktion bzw. Bedeutung?