1800-1900

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem 19. Jahrhundert. Auf der folgenden Seite erwarten Sie Inhalte und Texte zur dramatischen Form. Klicken Sie auf das linke Bild, um zum Kurs zu gelangen.

Der Kurs Medien des Erzählens befindet sich noch im Aufbau und wird alsbaldig verlinkt.

Literatur im 19. Jahrhundert

Transformationen der dramatischen Form in den politischen, sozialen und moralischen Wandlungsdynamiken im „langen 19. Jahrhundert“

Die literarische Landschaft des „langen 19. Jahrhunderts“ stellt sich Literaturhistoriker:innen äußerst heterogen und vielfältig dar. Das zeigt ein kurzer Blick auf die Vielzahl eingeführter Bezeichnungen für literarische Epochen und Strömungen dieses Jahrhunderts: Romantik, Weimarer Klassik, Junges Deutschland, Vormärz, Biedermeier, Realismus, Naturalismus, Symbolismus, Ästhetizismus – diese Liste ließe sich noch verlängern. Ebenso vielschichtig wie fundamental sind die politischen, sozialen, medialen und wirtschaftlichen Umbrüche in ihrer europäischen Dimension: Revolutionen, Restauration, Aufstieg des Bürgertums, Gründung neuer Nationalstaaten, Demokratisierung, Industrialisierung, Pauperisierung, Urbanisierung, Maschinisierung der Arbeitswelt, umfassende Alphabetisierung und Ausweitung von Bildung, Beschleunigung der Kommunikation und die Etablierung einer kritischen Öffentlichkeit, die Ausweitung des literarischen Marktes – All dies sind nur einige der großen Entwicklungen. Von ihnen ist die Produktion von Literatur nicht unberührt geblieben.

 

Unsere Auswahl

Bezüglich der Textauswahl haben wir uns für einen gattungshistorischen Zugriff entschieden: Ein Kurs thematisiert Dramen und die andere erzählende Prosa.

Den Wandel dramatischer Formen und ihrer Institution, dem Theater, beleuchten wir unter dem Titel „Transformationen der dramatischen Form in den politischen, sozialen und moralischen Wandlungsdynamiken im langen 19. Jahrhundert“.

In diesem Kurs erwarten Sie folgende Texte:

  • Friedrich Schillers „Maria Stuart“
  • Johann Wolfgang von Goethes „Faust I/II“
  • Heinrich von Kleists „Die Hermannsschlacht“
  • Christian Dietrich Grabbes „Napoleon oder Die hundert Tage“
  • Georg Büchners „Woyzeck“
  • Johann Nestroys „Freiheit in Krähwinkel“
  • Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“
  • Gerhart Hauptmanns „Der Biberpelz“
  • Arthur Schnitzlers „Reigen“

 

Medien des Erzählens. Die Ausdifferenzierung narrativer Formen in den Publikationsmedien des 19. Jahrhunderts

Unter dem Titel „Medien des Erzählens. Die Ausdifferenzierung narrativer Formen in den Publikationsmedien des 19. Jahrhunderts“ beleuchtet der Kurs Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts im Kontext ihrer Entstehungs- und Publikationskontexte. Dabei mitgedacht werden sollen die sozialhistorischen Voraussetzungen von Autorschaft im 19. Jahrhundert, die sich verändernde Leserschaft und die Vergrößerung des Buchmarktes. Auch wenn der Roman als Leitmedium dieser Zeit gilt, sind es zudem kürzere Prosaformen, die die sozialen, wirtschaftlichen und technischen Transformationsprozesse der Zeit aufgreifen. Beispiele für die kurzen Prosagattungen sind das Bild, das Märchen, die Legende, die Kalendergeschichte, die Dorfgeschichte und die Novelle, welche sich im 19. Jahrhundert vor allem durch Formenvielfalt und inhaltliche Diversität auszeichnen. Publiziert werden sie zu dieser Zeit in Taschenbüchern, Erzählsammlungen, Almanachen, Journalen und Zeitschriften wie Zeitungen aller Art. Die erzählenden Formen fungieren sowohl als Medium der Bildung und der bürgerlichen Selbstpositionierung als auch als Medium der Unterhaltung, worauf im Kurs zentral eingegangen wird.

 

Unsere Auswahl

Bezüglich der Textauswahl für die haben wir uns für einen gattungshistorischen Zugriff entschieden: Während der erste Kurs dieser Zeitspanne sich mit dramatischen Formen auseinandersetzt, thematisiert dieser nun erzählende Prosa.

In diesem Kurs erwarten Sie folgende Texte:

  • Sophie Tieck: „Das Vögelchen“ (1802)
  • Heinrich von Kleist: „Das Erdbeben in Chili“ (1807)
  • Jacob und Wilhelm Grimm: Vorrede aus den „KHM“ und „Die zertanzten Schuhe“ (1815)
  • E.T.A. Hoffmann: Rahmen der „Serapionsbrüder“ und „Die Bergwerke zu Falun“ (1819)
  • Georg Büchner: „Lenz“ (1839)
  • Annette von Droste-Hülshoff: „Die Judenbuche“ (1842)
  • Georg Weerth: „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski“ (1848/49)
  • Louise Otto: „Die Lehnspflichtigen“ (1849)
  • Eugenie Marlitt: „Die zwölf Apostel“ (1865)
  • Gottfried Keller: Rahmen der „Leute von Seldwyla“ und „Kleider machen Leute“ (1874)
  • Marie von Ebner-Eschenbach: „Er lasst die Hand küssen“ (1886)
  • Theodor Storm: „Der Schimmelreiter“ (1888)
  • Gerhart Hauptmann: „Bahnwärter Thiel“ (1888)